10 Sep
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Chancen und Möglichkeiten einer universalen Tax Engine für die Finanzindustrie

Können Berechnung, Einbehalt und Bescheinigung von Steuern durch den Finanzdienstleistungssektor ein zukunftsorientiertes Szenario für eine zentrale Softwarelösung darstellen?

Der Themenkomplex Steuern wird in absehbarer Zukunft ein wesentlicher Faktor in den Anstrengungen der Finanzindustrie für eine bessere regulatorische Compliance bleiben. Fragmentierte Systemlandschaften, schwer wartbare Altsysteme und eine spartenorientierte Siloarchitektur stehen einer zuverlässig korrekten steuerlichen Behandlung von Assets und Transaktionen entgegen. Kann Berechnung, Einbehalt und Bescheinigung von Steuern durch den Finanzdienstleistungssektor ein zukunftsorientiertes Szenario für eine zentrale Softwarelösung darstellen?

Der Finanzdienstleistungssektor wird in Europa und weltweit in den letzten Jahren immer stärker in die Gewährleistung der Steuerkonformität seiner Kunden einbezogen. Dies beinhaltet Berechnung, Einbehalt, Abfuhr und Meldung von Steuern. Vor diesem Hintergrund wird der Themenkomplex Steuern in absehbarer Zukunft ein wesentlicher Faktor in den Anstrengungen der Finanzindustrie für eine bessere regulatorische Compliance bleiben.

Hohe Komplexität und vielfältige anforderungen

Für die betroffenen Finanzdienstleister ist das eine in mehrfacher Hinsicht herausfordernde Situation. Häufige Änderungen der relevanten Gesetzgebung, sensible Kundendaten, besondere Sorgfaltspflichten, Kostenaspekte und Auditanforderungen spannen ein schwierig zu balancierendes Netz aus Anforderungen an IT, Operations und Management. Für international agierende Konzerne erhöht sich die Komplexität zusätzlich durch die häufig gravierenden Unterschiede in den landesspezifischen Steuergesetzen.

Kompetenzzentren statt silos

Oft stehen fragmentierte Systemlandschaften, schwer wartbare Altsysteme und eine spartenorientierte Siloarchitektur einer Gesamtsicht auf den Kunden und einer zuverlässig korrekten steuerlichen Behandlung seiner Assets und Transaktionen entgegen. Historisch gewachsene Applikationslandschaften mit einer klassischen Siloarchitektur stoßen diesbezüglich an ihre Grenzen. Sie sollten durch Applikationen, die an zentraler Stelle und über mehrere Asset-Klassen hinweg Steuern handhaben können, ergänzt werden. Das erleichtert nicht nur die Prüfung der Steuerkonformität, sondern könnte auch die technische Basis für den Aufbau länderübergreifender „Kompetenzzentren“ liefern. Wichtig ist, dass solche zentralen Applikationen sowohl übergreifende wie auch länderspezifische Steuern in geeigneter, entsprechend gekapselter Form abbilden. Wegen der oft nur kurzen Umsetzungszeiten für steuerliche Änderungen sollten die Applikationen auch möglichst viel an Fachlogik durch Konfiguration statt Programmlogik abbilden können.

eine universale tax engine für die Finanzindustrie

Kann Berechnung, Einbehalt und Bescheinigung von Steuern durch den Finanzdienstleistungssektor ein zukunftsorientiertes Szenario für eine zentrale Softwarelösung darstellen?

Eine zentrale Softwarelösung, die auf der Erfahrung vergangener Jahre basiert und die speziellen Herausforderungen in diesem Umfeld berücksichtigt, bildet dabei folgende Designvorgaben ab:

  • Steuern sind landesspezifisch
  • Datenbedarf und Berechnungslogik sind zum Zeitpunkt des Lösungsdesigns nicht mit Sicherheit festlegbar
  • Kosten und Risiken für Betrieb und Implementierung sind zu minimieren
  • Resultate müssen erklär- und nachvollziehbar sein
  • Die Handhabung großer Transaktionsvolumina muss möglich sein
  • Serviceorientierte Architektur ist zu unterstützen

Ergebnis: Ein allgemeines Framework für die Steuerberechnung und Bereitstellung von steuerlich relevanten Daten mit hoher Flexibilität und Zuverlässigkeit.

fazit

Gerade im Umfeld international weitgehend einheitlicher Steuerregimes wie beispielsweise Doppelbesteuerungsabkommen (DBA), insbesondere der amerikanischen Quellensteuer, würden sich mit einem derart zentralen Spezialprodukt für die internationale Finanzindustrie attraktive und serviceorientierte Lösungen bis hin zu APIs für eine zukünftige „Banking-as-a-Platform“-Welt implementieren lassen.

Insbesondere für große Institutionen bietet eine hochmoderne Applikationsarchitektur die Chance, das heikle Thema Steuern in einer leichter wartbaren und überschaubaren Systemlandschaft zu implementieren.

Kontakt
Wolfgang Göb
Business Development Consultant