Zusammenfassung des 4. Annual Post Trade Forum: Kapitalmärkte, Verordnungen und neue Technologien.

Fast genau 10 Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise durch die Insolvenz der Lehman Brothers fand das Annual Post Trade Forum – welches bereits zum 4. Mal über die Bühne ging – in Berlin statt. Vom 13.-14. September 2018 trafen sich rund 80 Fachleute aus der Wertpapierdienstleistungsbranche und von den Finanzmarktaufsichtsbehörden aus ganz Europa in der ansprechenden Atmosphäre des Crown Plazas, um eine umfassende Liste aktueller Themen zu diskutieren. Die Vorträge boten Raum zum Meinungsaustausch und der Zeitplan erlaubte genügend Zeit für einen gut organisierten, entspannten Spaziergang im abendlichen Berlin. Wir haben uns als Sponsor und Teilnehmer an der Veranstaltung beteiligt.

und so geht es weiter … kapitalverordnungen, auswirkungen und barrieren

In der Eröffnungssession informierte Genni Caratozzolo von der Europäischen Kommission umfassed über die jüngsten Entwicklungen im Bereich der EU-Verordnungen. Sie fasste die Ansätze der EU wie folgt zusammen:

Ein entscheidender Punkt für die EU-Kommission ist die Frage, ob eine Verordnung wirklich ihren Zweck erfüllt. Deshalb werden Analysen wie EMIR REFIT durchgeführt, und weitere werden folgen. Es wird erwartet, dass die Fortschritte bei den laufenden Initiativen dazu beitragen werden, die von EPTF (European Post Trade Forum) festgestellten Hindernisse zu beseitigen. In den letzten Jahren wurden große Fortschritte erzielt, dennoch gibt es immer noch eine sehr volle regulatorische EU-Agenda, um die verbleibenden Hindernisse zu überwinden und neue Herausforderungen für die Zukunft in Angriff zu nehmen.

Dies war ein guter Ausgangspunkt für weitere Diskussionen über diese Fortschritte und die Erwartungen des Marktes, die von Werner Frey von AFME eingeleitet wurden, welcher die Ergebnisse des EPTF-Berichts 2017 mit dem aktuellen Verordnungsstatus verglich. Wie seither bekannt, stellte der EPTF-Bericht fest, dass 3 der Giovannini-Nachhandelsschranken beseitigt wurden, 8 teilweise und 4 gar nicht beseitigt wurden. Zusätzlich wurden in dem Bericht einige neue Hindernisse und Engpässe identifiziert. Kritisiert wurde, dass die verbleibenden Barrieren rechtliche und steuerliche Themen sind, für die die Öffentlichkeit und nicht der Finanzsektor verantwortlich ist.

Die geschätzten Kosten für die Rückforderung der Quellensteuer in der Höhe von EUR 8,4 Mrd. pro Jahr in Europa und das Fehlen einer gemeinsamen Definition von „Aktionär“ wurden als eines der aktuellen Themen hervorgehoben. Ein leicht beunruhigender O-Ton war „Die nächste Finanzkrise wird durch Posttrade verursacht.“

SFTR Reporting

SFTR, gemeinsam mit CSDR, war das aktuellste Thema in diesem Forum. Die wichtigste Information zu Beginn: Es ist noch nicht klar, wann das Inkrafttreten stattfinden wird. Die EU-Kommission arbeitet noch an einer Aktualisierung der Verordnung, welche für Oktober 2018 erwartet wird. Angenommen dies ist der Stichtag, wird für das erste Quartal 2020 für Banken und Wertpapierfirmen das Inkrafttreten erwartet.

Erwartete Auswirkungen der SFTR sind die Erhöhung der Transparenz von SFTs und damit die Minderung des systematischen Risikos sowie die Art und Weise, wie Repo-Geschäfte heute verarbeitet werden. Das bedeutet einen deutlich höheren Grad hinsichtlich Automatisierung, elektronischem Handel und standardisierten Prozessen.

Obwohl es viele Überschneidungen mit dem EMIR-Reporting gibt, warten noch viele Herausforderungen für die Umsetzung von SFTR:

  • Granulare Datenanforderungen
  • Strenge LEI und UTI-Anforderungen
  • Komplexität der Transaktionen, die sich aus ihren individuellen Besonderheiten ergeben
  • Fragmentierung von Informationsquellen
  • Beidseitige Meldepflicht
  • Globale Reichweite und multi-institutionelle Wirkung
  • Die Inter- und Intra-Trade Repository (TR)-Abstimmung

In diesem Zusammenhang interessant und für den Download bereit: ICMA hat den „Guide to Best Practice in the European Repo Market“ veröffentlicht.

CSDR und die auswirkungen

CSDR war das zentrale Thema von zwei Präsentationen und einer Podiumsdiskussion. Es wird erwartet, dass die CSDR zu mehr Wettbewerb und Konsolidierung führen wird, und T2S wird als wichtigste Triebfeder angesehen. Wettbewerbung und Konsolidierung können jedoch durch den noch immer bestehenden Mangel einer grenzüberschreitenden Harmonisierung in der EU behindert werden, einschließlich regulatorischer Unterschiede, Unterschiede in der Steuerverwaltung sowie lokaler Anforderungen an Kapitalmaßnahmen. Zur Erinnerung: CSDR ist nicht nur für CSDs relevant, sondern alle Kunden jeder europäischen CSD werden von der Dematerialisierung, der Harmonisierung der Abrechnungsperioden, der Abrechnungsdisziplin und der Reporting über interne Abrechnungen betroffen sein.

Generell wird CSDR als eine gute Sache angesehen, die einige Zeit in Anspruch nehmen wird, und manche Fragen werden wahrscheinlich später beantwortet: Werden die CSD Monopole „Monopole“ bleiben und werden einige der gute funktionierenden Marktspezifika beibehalten? Darüber hinaus stellte sich die Frage, wie man in Zukunft mit Kryptowährungen umgeht. Ist die Kryptowährung Bargeld, ein Wertpapier, ein Fonds oder eine Ware? Kann die Kryptowährung als CeBM (Zentralbankgeld) oder CoBM (Geschäftsbankgeld) behandelt werden? Wir werden sehen. In 5-10 Jahren wird eine deutlich höhere Effizienz durch Technologie und T+1 erwartet.

was sonst…t2s und mifidd ii – transaktionsreporting

Ein weiteres Thema war die Zukunft von T2S. Kurz gesagt, war eine der Kernaussagen, dass die Posttrade-Kosten für die nächsten Jahre aus folgenden Gründen hoch bleiben können:

  • T2S erhöhte den DVP-Preis auf 23,5 Eurocent.
  • Infrastrukturen haben die Gebührenmodelle vor T2S verändert.
  • Die Erwartungen an das Volumenwachstum können auf Grund des erhöhten CCP-Netting und der erwarteten zukünftigen europäischen Wirtschaftswachstumsraten nicht erfüllt werden.
  • Weitere Kostentreiber sind die laufenden Harmonisierungsaktivitäten, neue regulatorische Anforderungen (CSDR etc.) und praktische Erfahrungen mit T2S-Märkten.

Außerdem wurde festgestellt, dass der volle Nutzen von T2S erst nach der Beseitigung der EPTF-Barrieren sichtbar wird.

technologie innovationen treiben neue geschäftsmodelle voran

Es gibt heutzutage kein Posttrade-Event mehr, das ohne Sessions zu neuen Technologien auskommt. Dieses Mal waren die Schwerpunkte maschinelles Lernen, Digitalisierung sowie Kundendienstleistungen und damit einhergehende Herausforderungen für FinTechs. Es ist bei derartigen Themen zweifellos ein großer Vorteil für die Vortragenden, wenn sie originellere, buntere und spannendere Folien präsentieren können als ihre Vorredner bei regulatorischen Themen (das soll keine Kritik darstellen, sondern ich würde dies als natürlichen Vorteil bezeichnen).

Auf Grund der Absage eines Redners ist Chairman Philippe de Brossard mit einer gelungenen Präsentation zur Digitalisierung in Banken eingesprungen. Er vertritt die Meinung, dass Banken zum Zweck der Digitalisierung sowohl an digitalen Prozessen als auch an digitalen Plattformen arbeiten sollten. Ein datengestützter Ansatz ist wesentlich für das Angebot neuer hochwertiger Dienstleistungen für die Kunden, jedoch werden Daten heutzutage nach wie vor in verschiedenen Bankensystemen verteilt. Der Fokus muss bei all diesen Transformationsprozessen darauf gerichtet sein, die Bedürnisse der Kunden zu verstehen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Veränderung von internen Prozessen stattfindet, bevor man dem Kunden neue Dienstleistungen anbietet. Dies verlangt wiederum nach einer neuen unternehmerischen, partnerschaftlichen und innovativen Firmenkultur.

Eine andere Session widmete sich den Herausforderungen, vor die FinTechs größere Organisationen stellen. Die wichtigste Botschaft in diesem Zusammenhang: es gibt nur eine Lösung – eine Bank muss mit der Vision eines offenen, vollautomatisierten, flexiblen und skalierbaren Back Office-Betriebs investieren, bei der die Transparenz von Prozessen und der Durchführung vollständig kontrollierbar ist. Um gegenüber von FinTechs bestehen zu können, stehen Banken drei wesentliche operative Hebel zur Verfügung: System, Partnerschaften und Leadership. Die Empfehlung in diesem Zusammenhang: in die Kernsysteme und die Mitarbeiter investieren und vor Partnerschaften nicht zurückschrecken.

Eine interessante Randnotiz: „Das neue Front Office ist das Back Office, das Produkte zur Verfügung stellt“.

Im Hinblick auf maschinelles Lernen wurden zwei Risiken/Hindernisse zur Sprache gebracht: die Verwendung von internen Daten auf Grund der DSGVO und das erhöhte Risiko eines Cyberangriffs.

wie geht sds mit diesen themen um?

Unsere Wertpapierabwicklungsplattform GEOS erfüllt stets die aktuellen regulatorischen Anforderungen. Wir haben uns bereits mit dem Thema MiFID II-Transaktionsreporting für unsere Kunden beschäftigt und arbeiten gegenwärtig an einer guten Lösung für SFTR und CSDR-Reporting. Die erfolgreiche Implementierung von T2S liegt hinter uns. Unsere Kunden, die die Lösungen von SDS einsetzen, sind in der täglichen Praxis damit äußerst zufrieden.

Wir sind kontinuierlich damit beschäftigt, unsere bestehende Produkt-Suite zu verbessern, neue Produkte zu erforschen und an neuen Technologie- und Partnerschaftsmodellen zu arbeiten, um kommenden Möglichkeiten für uns und unsere Kunden Rechnung zu tragen.

Chancen und Möglichkeiten einer universalen Tax Engine für die Finanzindustrie

Der Themenkomplex Steuern wird in absehbarer Zukunft ein wesentlicher Faktor in den Anstrengungen der Finanzindustrie für eine bessere regulatorische Compliance bleiben. Fragmentierte Systemlandschaften, schwer wartbare Altsysteme und eine spartenorientierte Siloarchitektur stehen einer zuverlässig korrekten steuerlichen Behandlung von Assets und Transaktionen entgegen. Kann Berechnung, Einbehalt und Bescheinigung von Steuern durch den Finanzdienstleistungssektor ein zukunftsorientiertes Szenario für eine zentrale Softwarelösung darstellen?

Der Finanzdienstleistungssektor wird in Europa und weltweit in den letzten Jahren immer stärker in die Gewährleistung der Steuerkonformität seiner Kunden einbezogen. Dies beinhaltet Berechnung, Einbehalt, Abfuhr und Meldung von Steuern. Vor diesem Hintergrund wird der Themenkomplex Steuern in absehbarer Zukunft ein wesentlicher Faktor in den Anstrengungen der Finanzindustrie für eine bessere regulatorische Compliance bleiben.

Hohe Komplexität und vielfältige anforderungen

Für die betroffenen Finanzdienstleister ist das eine in mehrfacher Hinsicht herausfordernde Situation. Häufige Änderungen der relevanten Gesetzgebung, sensible Kundendaten, besondere Sorgfaltspflichten, Kostenaspekte und Auditanforderungen spannen ein schwierig zu balancierendes Netz aus Anforderungen an IT, Operations und Management. Für international agierende Konzerne erhöht sich die Komplexität zusätzlich durch die häufig gravierenden Unterschiede in den landesspezifischen Steuergesetzen.

Kompetenzzentren statt silos

Oft stehen fragmentierte Systemlandschaften, schwer wartbare Altsysteme und eine spartenorientierte Siloarchitektur einer Gesamtsicht auf den Kunden und einer zuverlässig korrekten steuerlichen Behandlung seiner Assets und Transaktionen entgegen. Historisch gewachsene Applikationslandschaften mit einer klassischen Siloarchitektur stoßen diesbezüglich an ihre Grenzen. Sie sollten durch Applikationen, die an zentraler Stelle und über mehrere Asset-Klassen hinweg Steuern handhaben können, ergänzt werden. Das erleichtert nicht nur die Prüfung der Steuerkonformität, sondern könnte auch die technische Basis für den Aufbau länderübergreifender „Kompetenzzentren“ liefern. Wichtig ist, dass solche zentralen Applikationen sowohl übergreifende wie auch länderspezifische Steuern in geeigneter, entsprechend gekapselter Form abbilden. Wegen der oft nur kurzen Umsetzungszeiten für steuerliche Änderungen sollten die Applikationen auch möglichst viel an Fachlogik durch Konfiguration statt Programmlogik abbilden können.

eine universale tax engine für die Finanzindustrie

Kann Berechnung, Einbehalt und Bescheinigung von Steuern durch den Finanzdienstleistungssektor ein zukunftsorientiertes Szenario für eine zentrale Softwarelösung darstellen?

Eine zentrale Softwarelösung, die auf der Erfahrung vergangener Jahre basiert und die speziellen Herausforderungen in diesem Umfeld berücksichtigt, bildet dabei folgende Designvorgaben ab:

  • Steuern sind landesspezifisch
  • Datenbedarf und Berechnungslogik sind zum Zeitpunkt des Lösungsdesigns nicht mit Sicherheit festlegbar
  • Kosten und Risiken für Betrieb und Implementierung sind zu minimieren
  • Resultate müssen erklär- und nachvollziehbar sein
  • Die Handhabung großer Transaktionsvolumina muss möglich sein
  • Serviceorientierte Architektur ist zu unterstützen

Ergebnis: Ein allgemeines Framework für die Steuerberechnung und Bereitstellung von steuerlich relevanten Daten mit hoher Flexibilität und Zuverlässigkeit.

fazit

Gerade im Umfeld international weitgehend einheitlicher Steuerregimes wie beispielsweise Doppelbesteuerungsabkommen (DBA), insbesondere der amerikanischen Quellensteuer, würden sich mit einem derart zentralen Spezialprodukt für die internationale Finanzindustrie attraktive und serviceorientierte Lösungen bis hin zu APIs für eine zukünftige „Banking-as-a-Platform“-Welt implementieren lassen.

Insbesondere für große Institutionen bietet eine hochmoderne Applikationsarchitektur die Chance, das heikle Thema Steuern in einer leichter wartbaren und überschaubaren Systemlandschaft zu implementieren.

Datenqualität als chronische Herausforderung.

Es ist eine unangenehme Wahrheit, die gerne übersehen wird: Die Stammdaten sind oft nicht so gut wie man sie gerne hätte. Konkret für das CRS- und FATCA Reporting ist eine sehr hohe Datenqualität notwendig, um korrekte und vollständige Meldungen an die jeweiligen Steuerbehörden zu erzeugen. In der Praxis bleiben oft Datenlücken, deren Behebung aufwendig und kostspielig sein kann. Mit unserer Softwarelösung i:Reg werden diese Lücken rechtzeitig erkannt und können mit den Finanzinstituten behoben werden.

Wir sprechen hier von Datenqualität, genauer gesagt die nicht-immer-ausreichende Datenqualität, und wie diese nachhaltig verbessert werden kann. Speziell für das CRS- und FATCA Reporting ist eine sehr hohe Datenqualität notwendig, um korrekte und vollständige Meldungen an die jeweiligen Steuerbehörden zu erzeugen.

Heutzutage haben die Finanzinstitute klare und umfassende Vorgaben darüber, welche Informationen über ihre Kunden und Kundinnen zu erfassen sind. Manche Vorgaben sind gesetzlich, manche stammen aus internen Prozessen. Die zu früheren Zeiten weniger vorhandenen Vorschriften und Formulare, verursachen heutzutage Herausforderungen in Bezug auf die Vollständigkeit der Stammdaten. Aus der Vergangenheit entstandene Datenlücken werden meist erst beim nächsten Kundentermin, welcher oft in ferner Zukunft liegt, nacherfasst. Beispielsweise gab es in 2015 noch keine Anforderung, für CRS die TIN Verifikation oder die Durchführung einer Plausibilitätsprüfung.

Datenlücken müssen im kernsystem behoben werden

Im Kernsystem eines Finanzinstituts mag es unwesentlich sein, ob für einen Kunden/eine Kundin das eine oder andere Attribut erfasst ist. Aber spätestens in der weiteren Verarbeitung wird die fehlende, aber notwendige Information zum Stolperstein. Weil die unterschiedlichen nachgelagerten Systeme jeweils unterschiedliche Informationen benötigen, wird die Liste jener Attribute sehr lang, die im Kernsystem als Pflichtfeld zu betrachten sind, auch wenn sie im Kernsystem selbst nicht zwingend notwendig wären.  Also fängt es schon im Kernsystem an – dort, wo die Kundendaten ursprünglich erfasst werden, gibt es entweder kein Feld für gewisse Informationen, oder diese Felder waren in der Vergangenheit nicht zwingend auszufüllen.

problematik: pflichtfelder

In der Tat sind Pflichtfelder ein zweischneidiges Schwert, denn einerseits soll der Kunde ja gänzlich erfasst werden, andererseits soll die Kundenanlage jedoch zügig gehen und nicht von Details geblockt werden, die auch später nacherfasst werden können – vorausgesetzt natürlich, dass diese Nacherfassungen wirklich gemacht werden. Und vorausgesetzt, dass es dafür auch das passende Feld gibt.

Was auch immer die Ursache sein mag, am Ende bleiben dennoch oft Datenlücken, deren Behebung aufwendig und kostspielig sein kann.

unsere softwarelösung i:Reg erkennt datenlücken in rechtzeitig

Aufgrund der gesetzlichen Meldeverpflichtungen an internationale Steuerbehörden sind Datenlücken besonders unangenehm, wenn sie eine korrekte Meldung verhindern können. Um die komplexen Meldungen zu erstellen ist es mittlerweile notwendig, ein Softwareprodukt wie i:Reg einzusetzen. Weil i:Reg die Lücken automatisch erkennt und aufzeigt, wird es den Finanzinstituten möglich, diese systematisch zu beheben.

Die Lücken können direkt in i:Reg gefüllt werden (damit zumindest die Meldungen richtig sind), oder aber man leitet diese wertvolle Information zurück an die Datenquelle – so kann die Datenqualität nachhaltig verbessert werden und auch anderen Systemen zu Gute kommen.

fazit

Es zahlt sich aus, die Datenqualität schon direkt bei der Quelle zu korrigieren, um sich immer wiederholende Probleme zu vermeiden und gleichzeitig Kosten zu sparen. In den Worten von John Wooden „If you don’t have time to do it right, when will you have time to do it over?“

SDS GEOS Community wächst.

GEOS bereit für Linux / Oracle

Ein besonders spannendes Thema für die gesamte Community ist die mögliche Migration von GEOS-Instanzen auf eine Linux/Oracle-Umgebung. GEOS befindet sich schon seit vielen Jahren unter Linux in Produktion, neu dazugekommen ist jetzt die optimierte Implementierung für das Datenbanksystem Oracle. Mit der ING DiBa Austria gibt es auch schon einen ersten Lizenznehmer für diese Konfiguration. Erste groß angelegte Tests im Oracle Testlabor zeigen, dass auch die Volumina größerer Kunden problemlos verarbeitet werden können. Einige weitere Maßnahmen zur Performanceoptimierung sind schon umgesetzt und müssen lediglich noch verifiziert werden, so dass demnächst GEOS zur Verarbeitung der größten am Markt zu findenden Transaktionsvolumina auch unter Linux/Oracle in der Lage sein wird.

regulatorische themen 2018

Über einige abschließende Arbeiten zu MiFID II hinaus gibt es in 2018 mit den Meldeverordnungen zu SFTR und CSDR zwei potentiell größere neue Themen zu erledigen. Besonderes Interesse findet natürlich die DSGVO, für die wir wichtige Funktionen fristgerecht verfügbar gemacht haben. Ob noch weitere Arbeiten nötig sind, wird wohl auch von der noch ausständigen Verordnung der Datenschutzbehörde und von der Auslegung der Gesetze abhängen.

Mit dem Erwachsenenschutzgesetz (2. ErwSchG), das am 1. 7.2018 in Kraft tritt, ist eine weitere wichtige Aufgabe zu erledigen. Die nötigen Anpassungen an die Depotstammdaten, mit denen die Rollen der handelnden Personen sauber abgedeckt werden können, werden fristgerecht erledigt sein.

DIe GEOS community wächst

Mit dem Gewinn eines Mandates der Commerzbank für die Übernahme von Abwicklungsdienstleistungen hat die HSBC in Deutschland Ende letzten Jahres einen sehr großen Vertrag abgeschlossen, mit dem sich die Abwicklungslandschaft in Deutschland grundlegend verändert. Mit Going Live in 2020 wird die mit Abstand größte Abwicklungseinheit im deutschen Markt entstehen, und entsprechend groß ist das Interesse des gesamten Marktes am Verlauf und Erfolg des Implementierungsprojektes. In einem spannenden und auch sehr persönlich gehaltenen Vortrag gab Herr Medler-Ulff, Geschäftsführer der HSBC Transaction Services, interessante Einblicke in das Projekt und in die organisatorischen Maßnahmen, mit denen die durch den straffen Zeitplan erforderliche agile Umsetzung ermöglicht wird.

Dieses große Vorhaben ist nicht nur für HSBC Deutschland, sondern auch für die gesamte Community der User von GEOS interessant. Es ist ein starkes Signal, dass GEOS unverändert die modernste, zukunftsfähigste und für die effiziente Verarbeitung großer Volumina am besten geeignete Plattform in unserem Markt ist.

Als Neuzugang im Bereich der direkten Lizenznehmer von GEOS dürfen wir auch die ING-DiBa Austria begrüßen, die sich entschlossen hat, ihre Wachstumspläne auf einer eigenständigen Instanz von GEOS weiterzuverfolgen

neues aus unserem produktportfolio

User Experience: Web UX Klimt

SDS liefert eine neue Benutzeroberfläche. Web UX Klimt wird basierend auf dem bekannten Framework Angular eine intuitive und moderne Web-Oberfläche für unsere Produkte zur Verfügung stellen. Als erstes Produkt wird das Wertpapier-Compliance-Tool c:Conform (Weblink einfügen) in der neuen Oberfläche verfügbar sein. Weitere bestehende und neu entwickelte Produkte werden folgen.

Automatisierung im Exception Handling mit künstlicher Intelligenz

Exception Handling ist unverändert weitgehend manuelle Arbeit und macht einen bedeutenden Teil der manuellen Eingriffe in unseren Applikationen aus. Traditionelle Methoden der Automatisierung sind weitgehend ausgereizt. In einem spannenden Projekt wollen wir die Anzahl der Exceptions, die manuell bearbeitet werden müssen, weiter reduzieren. Die dafür in Betracht gezogenen Methoden reichen von regelbasierten Systemen bis zum Einsatz von künstlicher Intelligenz.

Funktionale Weiterentwicklung

Neben den technologischen Neuerungen und den Funktionserweiterungen aus regulatorischen Gründen bieten wir mit den kommenden Releases auch wieder neue Zusatzprodukte zu GEOS an, beispielsweise zum Proxy Voting, zur Verarbeitung von Corporate Actions nach Stichtagsart actual, und im Umfeld der Pflege von Parametrierungen.

FAZIT

Wir haben uns über die gelungene Veranstaltung und die freundliche Atmosphäre gefreut, und wünschen uns einen erfolgreichen nächsten Termin im Herbst, bei dem wir unsere Kunden gerne wieder begrüßen würden.

MiFID II, Brexit, Digitalisierung der Finanzbranche – ein Auszug der Themen vom Finanzplatztag 2018

Fast 700 registrierte Teilnehmer aus Instituten von A, wie ABN Amro bis Z wie Ziraat Bank sorgten für gut gefüllte Vortragsräume, lange Schlangen am Buffet und regen Besuch an den Ständen der zahlreichen Aussteller, darunter auch unser Unternehmen.

Den ersten Vortrag hielt – als kurzfristig einspringender Überraschungsgast, Michael Schmidt von der Deka Investments – über ein spannendes Thema: Ein nachhaltiges Finanzsystem für Europa, mit vielen Einblicken in die Arbeit der EU High-Level Expert Group on Sustainable Finance. Die Group erstellt einen Bericht über die Herausforderungen und Chancen eines nachhaltigen Finanzsystems unter Berücksichtigung von Themen, wie Bevölkerungswachstum, Klimawandel und Digitalisierung.

Die Asset Management Branche hat über die Asset Allocation ein gewichtiges Wort bei Investitionsentscheidungen mitzureden und steht damit im Spannungsfeld zwischen dem Auftrag des Investors und dem gesellschaftlichen Ziel der Nachhaltigkeit. Langfristig schließen sich die beiden Ziele nicht aus: nachhaltige Unternehmen bringen auch gute Rendite. Allerdings sind viele Preissignale am Markt, wie zum Beispiel der CO2-Preis, noch zu niedrig, um auch für kurzfristigere Investitionen das Thema Nachhaltigkeit attraktiv zu machen.

Unser Eindruck: Die Finanzbranche hat sich in den letzten Jahren radikal gewandelt. Ein solcher Vortrag unter dem Logo eines großen Asset Managers wäre vor zehn Jahren nicht denkbar gewesen. Ein gutes Zeichen!

Brexit – chance und herausforderung

Der Brexit ist für den Finanzplatz Frankfurt Chance und Herausforderung zugleich. Eines der wichtigsten Anliegen, ist die Verlagerung des Clearings von Euro-Swaps in die EU. Die Deutsche Börse und der ganze Finanzplatz machen sich für Frankfurt als Standort stark, nachdem die Europäische Bankenaufsicht ja nach Paris vergeben wurde.

Unser Eindruck: Verlierer des Brexit wird Frankfurt sicher nicht sein. Eine pragmatische BaFin könnte mehr Institute nach Deutschland ziehen, was für wohl keinen der Teilnehmer des Finanzplatztages ein Schaden wäre.

MiFID II – im bereich des anlegerschutzes ist noch viel zu tun

Über drei Jahre und viele Millionen Euro nach Beschlussfassung ist MiFID II seit einigen Wochen in Kraft. Wie erwartet, kein perfekter Start, aber auch keine Katastrophe. In ihrem Vortrag ging Elisabeth Rögele von der BaFin auf die wesentlichen Themen ein: Handlungsbedarf rund um Tick Size (Zuordnung von Instrumenten zu den von MiFID II vorgegebenen Liquiditätsbändern und dem daraus resultierenden Notierungssprung), Vorhandelstransparenz (Veröffentlichungspflichten für Börsen, MTFs und Systematische Internalisierer) und Meldepflicht für Warenderivate. Die neuen Regelungen zum Anlegerschutz spielen sich gerade ein. Bei der Kostentransparenz gibt es Anlaufschwierigkeiten, auch wegen der mangelhaften Versorgung mit Produktdaten.

Unser Eindruck: Der Start von MiFID II war nicht friktionsfrei. Gerade im Bereich des Anlegerschutzes ist noch viel zu tun, und es ist in Zukunft nach und nach mit strengeren Maßstäben zu rechnen. Die Nacharbeiten dazu werden wohl zumindest bis Ende 2019 dauern.

digitalisierung in der finanzbranche

Erstmals gab es mit dem FinTech Germany Award eine Möglichkeit für FinTechs, sich am Finanzplatztag zu präsentieren. Neben den jungen Startups präsentierten auch etablierte Unternehmen ihre Konzepte für eine digitalisierte Welt. Gerade die Rollen der Abwicklungsbanken und deren Infrastruktur werden ja heiß debattiert. Entsprechend lebhaft verlief auch die Diskussion im Vortrag von Götz Röhr von HSBC Transaction Services über seine Vision von Abwicklungsbanken als Provider einer WpHG- und MiFID II-konformen Infrastruktur. Begleitend dazu hatten auch wir einen Vortrag über die Auswirkungen der digitalen Revolution auf Softwarelösungen, wie unsere Wertpapiersoftware GEOS, in dessen Rahmen wir auch Prototypen für User Experience und den Einsatz von künstlicher Intelligenz in Abwicklungssystemen demonstrieren konnten.

Unser Eindruck: Die FinTechs sind da, allerdings derzeit primär als Nutzer einer Infrastruktur der traditionellen Finanzwirtschaft. Die technologische Herausforderung, diese Infrastruktur attraktiv für neue Marktteilnehmer zu machen, ist enorm. Wirklich wichtig ist es, dass neue Technologien letztendlich die Kunden erreichen und sie zufriedenstellen können.

Wir freuen uns auf den Finanzplatztag 2019!

 

Let‘s do it! Erfolg, durch agile Methoden im Software Testing

Seit Jahren hört man in der Software-Entwicklung nur noch eines: „Wir müssen agil werden!“. Dennoch entwickeln nach wie vor viele Unternehmen ihre Softwareprodukte weiterhin in sequentiell-linearen Prozessen, bei denen die Anforderungen an das Produkt ganz am Anfang und der Test weit am Ende des Softwareentwicklungsprozesses stehen – nicht zuletzt deshalb, da dieses Vorgehen mit seinen klar umgrenzten Phasen für alle Beteiligten intuitiv nachvollziehbar und einfach zu managen ist.

Muss es aber immer der rigide Wasserfall sein, der stur und ohne Umwege nach unten fließt? Wir kennen die Antwort: Nein. Gerade wenn mehrere Firmen zusammenarbeiten – Auftraggeber, externe Softwareentwicklungsfirmen und (Software) Testing Services – und die Softwareprodukte in einer komplexen Systemlandschaft mit vielen Schnittstellen eingebettet sind, ist es die Quality Assistance, bei der am Ende des Projekts die Fäden zusammenlaufen.

Agile testing methoden erhöhen nachhaltig die qualität

Wir bei SDS haben einen Ansatz entwickelt, die möglichen Schwachstellen, die ein rigides, lineares Vorgehen mit sich bringen kann, auszugleichen und beide Welten – Wasserfall und die agile Vorgehensweise – zu vereinen. Damit können wir unseren Kunden punktuell die Anwendung agiler Methoden in der Projektabwicklung anbieten, um die höchste Softwarequalität zu erreichen, ohne dabei den komplett formalisierten Prozess, wie etwa „Scrum“ etablieren zu müssen.

Ein Projekt, das den Erfolg agiler Methodik beweist, ist definitiv das Testing des neuen Angebotes „FamilyBytes“ der T-Mobile Austria. Diesen Sommer durften wir für unseren langjährigen Kunden T-Mobile Austria, die Qualitätssicherung für dieses neue Telekommunikationsprodukt durchführen. Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt bestand einerseits darin, dass der komplette Lebenszyklus eines Produkts mit entsprechend vielen beteiligten Systemen und Schnittstellen (von mobilen Webapplikationen bis zu komplexen Datenbankstrukturen) getestet werden musste. Andererseits war aufgrund von Marketing- und Werbeplanung ein Verzug im straffen Zeitplan keine Option.

mehr effizienz durch den wegfall der Black box”

Der entscheidende agile Baustein für den Projekterfolg von FamilyBytes war der intensive Austausch bereits während der Testspezifikation und Testfallerstellung. In ausführlichen Abstimmungsmeetings wurden die Anforderungen den Testern vorgestellt und erläutert. Die Ansprechpartner auf Kundenseite (Software Architekten, Business Analysten und Delivery Management) waren jederzeit offen für weitere Erläuterungen unklarer Punkte. Durch die intensive Diskussion und Auseinandersetzung mit den Anforderungen sowie punktuelles Nachziehen dieser bei Änderungen und vor allen Dingen durch den regen Austausch im Projektteam während der Testvorbereitung, waren wir zu Teststart optimal vorbereitet und konnten mit gutem Gewissen sagen: Let‘s do it!

Statt, wie in einem linearen Entwicklungsprozess üblich, in einer Blackbox zu testen und erst am Ende der Testphase die neue Software den Stakeholdern aus dem Fachbereich in einer großen Premiere vorzustellen, haben wir in diesem Projekt den intensiven Austausch auch während des Testings weiter gepflegt. Gleich im Anschluss an die Softwarelieferung in die Testumgebung wurde ein gemeinsamer Termin für einen Application-Integration-Test (AIT) angesetzt. Hier trafen sich alle Beteiligten (Design, Architektur, Business Analyse, Entwicklung und Test) zur Evaluierung der Softwarereife.  Anders als im klassischen AIT, lag unser Fokus klar darauf, grundsätzliche Fehler sofort während des Termins nicht nur zu identifizieren und analysieren, sondern auch umgehend zu beheben. Die Projektleitung gewann dadurch schon bei Anfang der QA die Entscheidungssicherheit für ein Go/No-Go hinsichtlich des angestrebten Markteinführungstermins. Und schließlich, nicht zu unterschätzen, bei einem Zusammenspiel mehrerer Unternehmen, stärken derartige Treffen den Teamspirit und den Fokus auf den Erfolg des Projekts.

einbindung der fachabteilungen bereits in der frühen projektphase

Ein weiteres wichtiges agiles Element waren die Testreviews, die von Struktur und Ablauf ähnlich zu den Sprint Reviews, während der laufenden Testphase gemeinsam mit den Stakeholdern aus Produktmanagement und Marketing abgehalten wurden. Auch hier hat man sich das agile Prinzip mit allen Stakeholdern an einem Tisch zu Nutzen gemacht: Die Kunden konnten sich mit der Software bereits vor der offiziellen Abnahme auseinandersetzen und hatten an dieser Stelle noch die Möglichkeit, Input aus fachlicher Sicht zu geben. Durch den frühen Zeitpunkt der Reviews war es auch möglich, mit Change Requests, die aus dieser Auseinandersetzung mit dem fast fertigen Produkt entstanden, die Softwarequalität noch innerhalb desselben Release zu verbessern. Beim abschließenden Abnahmemeeting gab es dann keine unerwarteten Überraschungen, da alle Unklarheiten und etwaige Missverständnisse bereits im Vorfeld geklärt wurden.

Die Testorganisation führte zum großen Erfolg des gesamten Testing Projektes. Delivery Management auf Kundenseite und Testmanagement bei SDS standen in engem, kontinuierlichen Austausch zueinander und ermöglichten dadurch einen klaren Rahmen für die Umsetzung.

Zusammenfassend sind es diese agilen Aspekte, die zum Erfolg des Projektes geführt haben:

  • Zusammenbringen aller Stakeholder für einen gemeinsamen Informations- und Erwartungshorizont statt  horizon instead of „Thinking inside the box”
  • Intensiver Austausch vor und während der Testphase statt One-Way-Kommunikation
  • Kurze Kommunikationswege, statt hierarchischer Ordnung
  • Offener und transparenter Austausch unter allen Beteiligten, statt Silodenken zwischen den Abteilungen und Rollen

Gerade der letzte Punkt ist natürlich nicht vom Test allein abhängig, sondern in einem hohen Maße von der modernen und offenen Arbeitsweise der involvierten Unternehmen. Und hier hatten wir das Glück, Teil eines hochmotivierten Projektteams zu sein. Dennoch waren es auch oben angeführte agile Maßnahmen, die sich positiv auf eine lösungsorientierte „Let‘s-do-it“-Haltung in der Testphase ausgewirkt und somit den klassischen Wasserfall punktuell ersetzt haben. Das Ergebnis: Effizienz, Transparenz und hohe Qualität der Produkte!

Regulatorische Themenfelder 2018

Eine der Nachwirkungen der Krise von 2008 war und ist die Neuregulierung der Finanzmärkte. Diese in der Branche oft auch als „regulatorischer Tsunami“ bezeichnete Welle hat in den letzten Jahren ihren Höhepunkt gefunden. Prominentestes Beispiel dafür ist wohl MiFID II / MiFIR, das Projekte mit vielen Jahren Laufzeit nach sich gezogen hat. Wiewohl es berechtigten Grund zur Annahme gibt, dass diese Welle der Neuregulierung vorerst zu Ende geht, und Aufsichtsbehörden wie Politik erst einmal die Effektivität beobachten wollen bevor neuerliche Justierungen durchgeführt werden, sind auch 2018 eine nicht zu unterschätzende Menge an neuen und alten Themen zu adressieren.

Gemeinsam mit unseren Kunden stellen wir jährlich eine Übersicht dieser Themen zusammen, um die Analyse und rechtzeitige Umsetzung zuverlässig zu ermöglichen.

Nach wie vor am Radar ist der Dauerbrenner MiFID II/ MiFIR, bei denen noch einige weniger hochpriorisierte Themen Feinschliff benötigen. Dazu gehören beispielsweise das Transaktionsreporting nach Artikel 26, bei im Bereich der Corporate Actions (Meldungen bei Stockdividenden mit Wahlmöglichkeit noch Änderungen anfallen, sowie die Meldung von Wertpapierfinanzierungsgeschäften (gleichzeitiger Erwerb und gleichzeitige Veräußerung eines Finanzinstruments ohne Wechsel des Eigentums an diesem Finanzinstrument mit der Pflicht zur Nachhandelsveröffentlichung).

Wertpapierfinanzierungsgeschäfte sind gleichzeitig auch der Kern der SFTR. Für dessen Implementierung werden Datenmodellerweiterungen für Repo/Leihe/Collateral und die Verarbeitung der neunen Attribute in den Meldesätzen notwendig.

Zwei weitere Themen aus MiFID II / MIFIR laufen ebenfalls noch bis 2018 in der Umsetzung: Das eine sind Optimierungen bei der Erstellung von Belegen zur Kostentransparenz über m:Cost, das andere ist die Besteuerung und Buchung von auszukehrenden Zuwendungen. Zuwendungen aus dem Vertrieb von Finanzprodukten müssen ja unter bestimmten Umständen an den Endkunden weitergegeben werden, und unterliegen damit einer Steuerpflicht. In GEOS werden für diese außerhalb von GEOS ermittelten Beträge die Kundenabrechnung, die Buchung, die KESt-/Best-KESt-Ermittlung und Verlusttopf-Anpassung (für Österreich), das Kundenreporting, die Ausgabe in das Steuerreporting, die KESt-Anmeldung und der automatische Informationsaustausch (über i:Reg) erledigt.

Damit ist allein schon mit dem Feinschliff von MiFID II ein signifikantes Arbeitsvolumen gegeben. Dazu kommen noch die „üblichen“ Steuerthemen, in Österreich rund um die Best-KESt und KESt, die in regelmäßig stattfindenden Expertenrunden behandelt werden.

Auch an neuen Themen herrscht kein Mangel: Die Frage der gesetzliche Meldepflicht an die FMA über In-house-Geschäfte die nicht über CSD abgewickelt werden (CSDR-Meldung) ist ab Jänner 2018 zu klären, zur Datenschutzgrundverordnung (SDGVO, GDPR) bestehen bereits laufende Aktivitäten mit einer bereit knappen Deadline für die Umsetzung der relevanten Änderungen in unseren Softwareprodukten, und die Aktionärsrechte-Richtlinie (die zwar erst ab 2020 wirksam wird), sollte ab Herbst 2018 in größerem Rahmen beleuchtet werden.

Damit ist der Überblick über die wichtigsten Punkte gegeben. Natürlich müssen wir damit rechnen, dass im Laufe von 2018 noch weitere heute noch nicht absehbare Themen auftauchen. Wie dem auch sei, mit der Abbildung dieser Anforderungen in GEOS werden wir auch im kommenden Jahr einen wesentlichen Beitrag zur gemeinsamen Aufrechterhaltung eines geordneten und effizienten Kapitalmarktes in Österreich leisten.